Kommandant Ralph Scheller nun auch Vereinsvorsitzender
Sein Vorgänger Bernd Wiedemann zog sich nach 24 Jahren zurück – Feuerwehrler beklagen Interessenkonflikt: Üben oder arbeiten?
Die Führungsmannschaft und die geehrten Mitglieder der Feuerwehr Lengfurt: (von links) Ehrenkommandant Bernd Wiedemann, der stellvertretende Vorsitzende Christian Jopp, Thomas Baumann, Adolf Liebler, Heinz Seelein, Bernhard Troll, Bürgermeister Norbert Endres, Iris Baumann, der neue Vorsitzende Ralph Scheller, Stellvertreter Jan Wiedemann und der neue stellvertretende Vorsitzende Michael Baumann.
Bei der Feuerwehr Lengfurt ging eine Ära zu Ende: Nach 24 Jahren als Vorsitzender des Feuerwehrvereins teilte Bernd Wiedemann seinen Rückzug aus leitenden Funktionen in der Feuerwehr Lengfurt mit. Er bleibe aber weiterhin für die Feuerwehr tätig, sagte Wiedemann, der 2006 zum Ehrenkommandanten ernannt worden war. Verabschiedet wurde er launig und von seinem Nachfolger Ralph Scheller, der ihm zum „Hausmeschter“ im Feuerwehrgerätehaus kürte und die dazu passende weit sichtbaren „Dienstkleidung“ überreichte.
In Doppelfunktion
Als Vorsitzender und Kommandant ist Scheller nun in Doppelfunktion tätig. Den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden Christian Jopp löst Michael Baumann ab. Schellers neuer Stellvertreter als Kommandant ist Jan Wiedemann.
Kassenwart im Verein bleibt Michael Heun, Schriftführer Karl-Heinz Zang. Als Beisitzer gewählt wurden Ralf Lubkowitz, Stefanie Hetzer, Bernd Wiedemann, Erwin Hummel, Christian Jopp, Thomas Baumann, Edgar Heun und Oskar Aschauer.
Rund ein Drittel der derzeit 158 Mitglieder waren zur Jahresversammlung erschienen. Der scheidende Vorsitzende Bernd Wiedemann ließ das vergangene Jahr Revue passieren, berichtete die zahlreichen Aktionen, die Arbeiten im und am Feuerwehrgerätehaus sowie die Veranstaltungen wie Sonnwendfeuer und Oktoberfest. Er dankte besonders Ralph Scheller und Karl-Heinz Zang für die Mitgliederverwaltung.
Als Kommandant berichtete Scheller über zwei Schulungsabende, zehn Einsatzübungen und 22 Einsätze mit 345 Einsatzstunden im vergangenen Jahr. Neuer Gerätewart ist Marco Wiedemann; das Fahrzeug LF-16 ist nach Reparatur nun Eigentum der Gemeinde.
Jugendwart Jan Wiedemann berichtet von den 13 Jugendlichen, die 160 Stunden zusammen verbrachten, davon 80 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung. Besonders erfolgreich sei der „Young firefighters' day“ im Mai im Feuerwehrgerätehaus gewesen.
Im Anschluss verlas Karl-Heinz Zang seinen Bericht als Atemschutzwart: vier Schulungen, sechs Einsätze und Einsatzübungen. Er habe sein Amt zum Jahreswechsel an Bastian Mühlon übergeben. Maria Son berichtete von der Lengfurter Kinderfeuerwehr „Hot Kids“, wo derzeit acht Kinder aktiv sind.
Bürgermeister Norbert Endres dankte der Feuerwehr für ihr großes Engagement sowie ihre gute Jugendarbeit. Er sprach auch die erhöhte finanzielle Belastung für die Gemeinde an: Die Arbeitgeber stellen der Kommune berufliche Ausfallzeiten, die durch Einsätze in der Wehr bedingt sind, in Rechnung.
Wie Fragen an Kreisbrandinspektor Bertram Werrlein deutlich machten, geraten die Aktiven immer wieder in Interessenkonflikt zwischen Beruf und ehrenamtlichen Engagements. Feuerwehrausbildung und berufliche Arbeitszeit seien nicht immer vereinbar. In puncto Zeitmanagement gebe es Handlungsbedarf, stimmte Werrlein zu. Er will das Thema in Dienstbesprechungen detailliert ausdiskutieren. Werrlein ging auch auf die Einführung des Digitalfunks ein, die 2017 abgeschlossen sein soll. Man könne sich ab sofort schon selbstständig durch Lernmodule einarbeiten. Erfreulich sei zudem die staatliche Förderung für für bestimmte Neuanschaffungen.
Für die Feuerwehr neu verpflichtet wurden Manuel Tratz, Tim Bauer und Marc Hergenröther. Für langjährigen Dienst und Jahrzehnte lange Treue ehrte die Feuerwehr Lengfurt folgende Mitglieder:
Aktiver Dienst
Zehn Jahre: Tina Schmitt. 20 Jahre: Oliver Baumann. 25 Jahre: Iris Baumann (Ehrennadel Bronze). 40 Jahre: Erwin Hummel (Ehrennadel Silber) und Thomas Baumann (Ehrennadel Gold).
Langjährige Mitgliedschaft
40 Jahre: Bernhard Troll (passiv), Werner Hummel (davon mindestens 25 Jahre aktiv, Ehrennadel Gold). 60 Jahre: Adolf Liebler (Ehrennadel Gold), Franz Herberich (Ehrennadel Silber), Heinz Seelein (davon mindestens 25 Jahre aktiv).
Förderndes Mitglied:
Zehn Jahre: Stefanie Götz.
Quelle: Mainpost, Foto: Roth Raymond